Veränderungen der gesetzlichen Rentenversicherung

13.07.2016

Veränderungen für Alle?

Dass es mit der Rente im Alter knapp wird, ist den meisten Deutschen bewusst. Ab 2030 wird das Rentenniveau nach jetzigem Stand bei 43 Prozent des letzten Nettoeinkommens liegen. Doch wie viel Geld dann tatsächlich benötigt wird und wie demnach die individuelle Rentenlücke ausfällt, vermag die Mehrheit der berufstätigen Bevölkerung kaum einzuschätzen.

Das sinkende Rentenniveau und die steigende Lebenserwartung Bedarf einer zusätzlichen Altersvorsorge.

Der Fortschritt in den Bereichen Hygiene, Wohnsituationen, medizinischer Versorgung, Ernährung, aber auch Verbesserung der Arbeitsbedingungen und des materiellen Wohlstrandes tragen dazu bei, dass unsere Gesellschaft immer älter wird. Dabei müssen zwei Punkte beachtet werden, die Rentensituation und die Pflegesituation.

Dabei fällt die individuelle Lebenserwartung unterschiedlich aus, da auch die aktuellen Lebensbedingungen und genetische Faktoren eine entscheidende Rolle spielen.

Längere Lebenserwartung durch die oben aufgeführten Aspekte führen zu weiteren Senkungen der gesetzlichen Altersvorsorge in den nächsten Jahren.

Laut Statistik werden 35-jährige Frauen heute, 91,8 Jahre alt und 35-jährige Männer 86,8 Jahre alt (Quelle: DAV 2004 R 2. Ordnung). Diese Menschen haben demnach noch über 50 Jahre zu leben und auch zu finanzieren. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Niveau der gesetzlichen Rentenversicherung bei steigender Lebenserwartung sinken wird.

Derzeit liegt das durchschnittliche Renteneintrittsalter in Deutschland bei 64,2 Jahren. Im Tempo der derzeitigen Entwicklung steigt es bis 2030 auf 65 Jahre. Trotz der Rente mit 67 Jahren gehen die Deutschen im Schnitt im Jahre 2030 voraussichtlich schon mit 65 Jahren in Rente.

Werden die Deutschen bis zum Jahre 2030 tatsächlich bis zu Ihrem 67 Geburtstag arbeiten, dann würde das Rentenniveau um 1,1 Prozentpunkte steigen. In Kaufkraft von heute  entspricht das ca. 200 Euro bei einer durchschnittlichen Jahresrente. Mit 21% läge der Rentenbeitragssatz dabei 0,9 Prozentpunkte unter dem Niveau, das bei Fortschreibung der aktuellen Entwicklung erreicht würde.

Durch diese Entwicklungen wird es in den nächsten Jahren zu weiteren Rentenreformen vom Gesetzgeber kommen. Eine effektive Verlängerung der Lebensarbeitszeit könnte einen deutlichen Beitrag leisten, um die gesetzliche Rente zu stabilisieren. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Analysehaus Prognos im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) im Frühling 2016 erstell hat.

Weiterhin wird vom Gesetzgeber versucht zusätzliche Beitragszahler in das System einzubinden.

Um das individuelle Rentenalter nach den eigenen Wünschen zu gestalten, führt kein Weg an einer privaten Rentenabsicherung vorbei. Der jetzigen Regierung sind diese Problematiken bekannt. Jedoch werden diese Themen von der anderen Perspektive in den Vordergrund geschoben. Das bedeutet, dass weiteren Gruppen in dieses System aufgenommen werden sollen „laut Gesetzt“. Anstatt die Förderrungen und die Freigrenzen für die Riester Rente und der Rürup Rente anzuheben. Damit könnten bestehenden Säulen noch attraktiver gemacht werden. Es sollte auch über Zuzahlungen und den Erwerb von zusätzlichen Rentenpunkten im gesetzlichen System beraten werden bzw. das starre System der „Gesetzlichen Rentenversicherung“, sollte teilmodernisiert werden.

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